Zu Gast beim Marktdialog „Datensysteme und Datenaustausch im Eisenbahnsektor“

von iRFP Administrator

"Die Weichen gestellt auf Digitalisierung des Eisenbahnsektors?" - Unter dieser Leitfrage lud die Bundesnetzagentur am 14. März 2024 zum "Marktdialog 2024" nach Bonn ein.

Unser leitender Entwickler Dirk Bräuer stellte die Perspektive deutscher Eisenbahnverkehrsunternehmen des Reiseverkehrs vor, da unser Fahrplanbearbeitungssystem FBS von mehr als 75 % der inländischen EVU mit öffentlichem Dienstleistungsauftrag genutzt wird.

Schwerpunkt seines Vortrags war die bevorstehende Umstellung der Trassenbestell-Schnittstelle der DB InfraGO AG auf "TTT" (TAF/TAP-TSI-Konformität), der sich unter anderem auf eine Umfrage durch iRFP an unsere Kunden bezog: Trotz aller Chancen und Reize, die in einer grundsätzlich zu begrüßenden Interoperabilität der Trassenbestellprozesse in Europa gesehen werden kann, ist die Meinung aus Sicht des deutschen Reiseverkehrs eher skeptisch. Gründe dafür sind möglicherweise darin zu sehen, dass der internationale Reiseverkehr über deutsche Staatsgrenzen mit weniger als 1% im Verhältnis zu innerdeutschem Reiseverkehr (jeweils per Bahn) steht und dass es für innerdeutsche Trassenbestellungen eine bestehende und durchaus bewährte Schnittstelle gibt. Kritisch wird insbesondere bewertet, dass an innerdeutschen EIU-Grenzen derzeit (im Zuge des Bestellsystemwechsels) zunehmende Komplikationen absehbar sind. Weil mit etwa 2/3 der von iRFP beratenen EVU ein viel höherer Anteil über innerdeutsche EIU-Grenzen fährt als über internationale, sind Zweifel daran wohl nicht völlig unbegründet, dass die Vorteile die Nachteile einer solchen Umstellung übertreffen werden.

In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, welches andere europäische Land seinen kompletten nationalen Eisenbahn-Reiseverkehr auf "TTT" umgestellt hat.

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